Naturpark Sierra Cebollera, La Rioja

Natur und Nachhaltigkeit

none

Die große landschaftliche Vielfalt und die Kontraste in Spanien sind überwältigend. So verwundert es kaum, dass Spanien das Land mit den meisten UNESCO-Biosphärenreservaten der Welt ist. Es gibt Berge, Wälder und Täler aber auch Vulkane, Dünen und Wüstengebiete sowie Marschland, Seen, Steilküsten, Wasserfälle, tiefe Schluchten und mehr – eine einzigartige und äußerst wertvolle Landschaft, die es zu erhalten gilt. 

Wie viele Naturschutzgebiete gibt es in Spanien?

Die Gesamtfläche der verschiedentlich geschützten Naturräume in Spanien macht mehr als 30 Millionen Hektar aus. Somit sind ein Drittel der Landfläche Spaniens und rund 12 % der Meeresfläche geschützt. Neben den verschiedenen Plänen und Instrumenten zum Schutz der Ökosysteme auf nationaler Ebene ist Spanien auch den wichtigsten internationalen Umweltschutzprogrammen und -abkommen angeschlossen (u. a. Ramsar, Natura 2000, ZEPIM, OSPAR, MAB). So sticht Spanien beispielsweise im Programm der UNESCO mit 53 zu Biosphärenreservaten erklärten Gebieten, 15 Geoparks und vier Nationalparks, die zum Weltkulturerbe erklärt wurden (Doñana, Teide, Garajonay und Monte Perdido) hervor. Auch bei den Starlight-Reservaten liegt Spanien mit 15 zertifizierten Orten mit einer hervorragenden Klarheit des Himmels zur Sternbeobachtung auf den vorderen Rängen. Darüber hinaus gibt es in Spanien etwa 30 Naturräume, die der Europäischen Charta für Nachhaltigen Tourismus (CETS) angehören, sowie verschiedene Reiseziele aus dem EDEN-Netzwerk (European Destinations of Excellence). Außerdem hat Spanien seit Jahrzehnten die meisten Strände, die mit der Blauen Flagge ausgezeichnet sind.

Wie viele Nationalparks gibt es in Spanien?

Die Natur in Spanien bietet Ihnen das ganze Jahr über einzigartige Naturwunder. Allein der Besuch der 16 Nationalparks Spaniens ermöglicht die Entdeckung einer unglaublichen landschaftlichen Vielfalt: von den Gipfeln des Hochgebirges in den Nationalparks Ordesa-Monte Perdido, Sierra Nevada, Picos de Europa und Sierra de las Nieves bis zu den Vulkanformationen des Teide oder im Timanfaya, von den steilen Hängen der Caldera de Taburiente oder durch den märchenhaften Lorbeerwald Garajonay. Nicht weniger überwältigend sind die üppigen Wälder und Wasserfälle von Aigüestortes, das Marschland in Doñana, die Feuchtgebiete der Tablas de Daimiel, die Berge und Ebenen von Cabañeros oder die Weiden in Monfragüe sowie die Felsen und Gletscherkessel der Sierra de Guadarrama, die Traumstrände des Nationalparks Islas Atlánticas oder die Steilküsten des Cabrera-Archipels

Wanderer im Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, Huesca

Und es gäbe noch zahllose weitere Naturräume und faszinierende Naturmonumente aufzuzählen, wie die Wüstenlandschaften der Bardenas Reales, die Fehlbögen am Playa de las Catedrales, die rötlichen Hügel in Las Médulas, die eigentümlichen Formen des Wacholderwalds auf El Hierro, die Steilküste entlang der Flysch-Route, der bezaubernd schöne Wald von Irati oder die weiteren, zum Welterbe ernannten Buchenhaine im Herbst – um nur einige Beispiele zu nennen.

Buchenhain in Otzarreta. Naturpark Gorbea, Baskenland

Wie ist die Flora und Fauna Spaniens?

Spanien gehört zu den Ländern mit der größten Artenvielfalt der Welt und bietet verschiedene Optionen, diese auf rücksichtsvolle Weise kennen zu lernen. Ausschlaggebend hierfür sind u. a. Spaniens besondere Lage zwischen zwei Kontinenten, die verschiedenen Klimazonen, sein vielfältiges Relief und die Geographie des Landes mit 8000 Kilometern Küste und zwei Archipelen. Die spanische Fauna umfasst typisch europäische, mediterrane, afrikanische und alpine Arten sowie zahlreiche Arten, die auf den Inseln und in den Gebirgsregionen heimisch sind. Insgesamt wird von rund 70.000 Tierarten ausgegangen. Besonders relevante Vertreter aus der Gruppe der Säugetiere sind unter anderem der Wolf, der Braunbär, die Wildkatze, der Luchs, der Hirsch oder das Wildschwein. Dazu kommen zahlreiche Raubvögel wie Kaiseradler, Bartgeier, Mönchsgeier, Falke, Uhu und Habicht. Spanien ist aber auch eine wichtige Zwischenstation für Zugvögel auf ihrer Reise von Europa nach Afrika und zurück. Wussten Sie, dass Spanien eines der besten Länder für die Vogelbeobachtung ist? Und dass die Kanaren die größte endemische Fauna Spaniens aufweisen? Zu dieser außerordentlichen Biodiversität Spaniens gehören allerdings auch rund 76 vom Aussterben bedrohte Arten wie der Luchs, der Braunbär oder der Kaiseradler. 

An Vegetation wachsen in Spanien 10.000 unterschiedliche Pflanzenarten, darunter zahlreiche heimische Exemplare. Grundsätzlich lassen sich diese im Wesentlichen nach zwei Sorten von Lebensräumen unterschieden: Feuchtgebiete oder wärmere Zonen. Im Norden und den Bergen finden sich weite Wälder und Täler, während im Landesinneren und dem Mittelmeerraum die Ebenen, Steppen und Pinien-, Stein- und Eichenwälder vorherrschen. Auf der anderen Seite stellen die Kanarischen Inseln mit ihrer unglaublichen Artenvielfalt auf so wenigen Kilometern praktisch ganze Miniaturkontinente dar.  

Lorbeerwald. Teneriffa, Kanarische Inseln

Umweltpolitik und nachhaltige Entwicklung

Spanien wird als Land zunehmend sensibler für das Thema Umweltschutz. Die Bemühungen um ein nachhaltiges Entwicklungsmodell, in dem sich wirtschaftliche Tätigkeiten und eine rationelle Nutzung der Ressourcen mit dem Umweltschutz vereinen lassen, spiegelt sich in der 2007 verabschiedeten spanischen Strategie für nachhaltige Entwicklung wider. Spanien beteiligt sich zudem aktiv am weltweiten Umweltschutz und hat zahlreiche Abkommen zum weltweiten Naturschutz und Protokolle gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung unterzeichnet. In diesem Zusammenhang ist das Engagement Spaniens für die SDGs (Sustainable Development Goals) der 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hervorzuheben, die Aspekte umfassen, die direkt mit der Erhaltung der Ökosysteme und der biologischen Vielfalt, der Verringerung der Umweltverschmutzung, dem Schutz der Umwelt und dem Kampf gegen den Klimawandel zusammenhängen.

Besucher im Nationalpark Aigüestortes, Lérida