
Gastromärkte rund um die Uhr
Gourmet-Tapas und Freizeit rund um die Uhr in historischen Gebäuden
Aus heiterem Himmel beginnt es auf unserer Reise zu regnen. Dann muss eine Alternative zu diesem Stadtbummel an der frischen Luft her, den wir für den späten Abend geplant hatten. Wie wäre es also mit ein paar Signature-Tapas bei Livemusik in einem modernistischen Bauwerk? Gastromärkte sind ein internationaler Trend, der mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist. Und zu dieser ansprechenden Mischung aus Shopping, Freizeit, Gastronomie und historischer Architektur kann Spanien mit einer Reihe der schönsten Markthallen Europas beitragen. In diesen Märkten ist immer etwas los. Die rege Verkaufstätigkeit von frischen Erzeugnissen in den ersten Morgenstunden kann übergehen in zwanglose Plaudereien unter Freunden, Verkostungen und kulturelle Veranstaltungen, die sich bis ins Morgengrauen hinziehen. Hier finden Sie eine Auswahl von zehn interessanten Gastromärkten in Spanien, obwohl wir noch viele andere erwähnen könnten.
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Markthalle Colón, Valencia
Als Paradebeispiel für die modernistische Architektur wurde die Markthalle zugleich zum Nationaldenkmal erklärt. Unter ihren schlanken Stützpfeilern von 1916 finden Stände mit hochwertigen Frischwaren, Cafeterias, Pubs, „Horchaterías“ – wo die in Valencia typische Erdmandelmilch ausgeschenkt wird – sowie Restaurants Platz, in denen zwar die mediterrane Küche vorherrscht, aber stets einen Touch Fusion zwischen Tradition und Avantgarde herauszuschmecken ist. Außerdem findet jeden zweiten Sonntag im Monat eine Art Basar mit wechselnden Ständen mit Mode, Dekoration und Kunsthandwerk statt. Ein neues Shopping-Konzept, das häufig mit Live-Jazzmusik untermalt wird.
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Mercado de la Ribera, Bilbao
Eine fest etablierte Station im Rahmen der organisierten Gastro-Touren in Bilbao ist der Mercado de la Ribera. Es handelt sich um eines der repräsentativsten Gebäude der Stadt aus dem Jahr 1928 mit 10.000 Quadratmetern im Art Déco Stil. Wie viele andere historische Märkte hat er sich neu erfunden und beherbergt heute unter Bewahrung seiner großen Originalfenster ein Theater-Café mit einer der schönsten Terrassen auf die Ría hinaus und eine „Gastro-Lounge“ im ersten Stock. Wie wäre es mit einer Runde Pintxos und den besten Aromen der baskischen Küche bei einem Blues-, Jazz- oder Rockfestival? Workshops und Vorführungen, um Kochtricks von Profis zu lernen? Unzählige verschiedene Craft Beers und internationale Biersorten? Willkommen in der größten Markthalle Europas!
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Markthalle San Miguel, Madrid
Die Markthalle San Miguel ist fast schon so etwas wie ein Symbol Madrids und bietet eine verblüffende Vielfalt an Lokalen und Geschäften. Auf Meeresfrüchte, Austern, Kaviar oder frischen Fisch spezialisierte Stände, wo man sich das Produkt aussuchen und gleich zubereiten lassen kann; bunte Vitrinen mit Früchten, die zu natürlichen Smoothies à la carte verarbeitet werden; mit essbaren Blumen angerichtete Teller, selbst ein Gastro-Buchladen und andere Einkaufsmöglichkeiten für Last-Minute-Geschenke, Gourmet-Produkte und sogar Kosmetika. Die Markthalle gehört zu den wenigen in Madrid erhaltenen Bauwerken der Eisenarchitektur, ist über 100 Jahre alt und liegt strategisch an der Plaza Mayor.
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Lonja del Barranco, Sevilla
Dieses von Gustave Eiffel entworfene historische Gebäude liegt mitten im Touristenzentrum von Sevilla neben dem Triana-Viertel. Der von 1883 bis 1970 als Fischgroßmarkt genutzte Bau ist die einzige noch bestehende Markthalle aus Eisen der Stadt. Heute ist die Lonja del Barranco ein Freizeit-, Kultur- und Gastronomietreff am Guadalquivir, wo in etwa zwanzig Lokalen mehr als 150 Gerichte angeboten werden.
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Markthalle Victoria, Córdoba
Eine Demonstration des „Traubentretens“ – der traditionellen Technik bei der Weinbereitung –, ein Malwettbewerb, Tanzkurse... Dieser Gastromarkt wurde als erster in Andalusien eröffnet und bewahrt den Charakter eines schmiedeeisernen Bauwerks, das seit seiner Errichtung 1877 für Events und kulturelle Veranstaltungen vorgesehen war. Das kulinarische Angebot umfasst Stände, die spezialisiert sind auf Salmorejo, Empanadas, Bratkartoffeln, Spieße, Ibérico-Wurstwaren, frittierte kleine Fische und eine reichliche Auswahl an internationaler Küche. Der Standort könnte nicht besser sein: einen Steinwurf von der Altstadt Córdobas entfernt, die von der UNESCO zum Welterbe erklärt wurde.
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Markthalle Santa Caterina, Barcelona
Ein großes gewelltes Dach mit bunten Keramikmosaiken, die Obst und Gemüse darstellen, auf einer Holzstruktur, die sich in die ursprüngliche klassizistische Fassade einfügt. So sieht die originelle Markthalle im Viertel La Ribera in Barcelona aus. Im Jahr 1845 erbaut, wurde Santa Caterina 2005 von den Architekten Enric Miralles und Benedetta Tagliabue renoviert. In der Halle wechseln sich Stände mit Frischwaren aller Art, Gourmet-Bereiche, Stände mit hochwertigen Ölen und Konserven sowie ein umfassendes gastronomisches Angebot einschließlich vegetarischer und orientalischer Optionen ab.
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Markthalle El Puerto, Las Palmas de Gran Canaria
In einem modernistischen Bauwerk mit einer vom Team von Gustave Eiffel 1891 entworfenen Struktur aus Schmiedeeisen kann man heute kanarische Spezialitäten wie die berühmten Kartoffeln „papas con mojo“ genießen. Die Formel, die Frischware auszuwählen, zu probieren und gleich zubereiten zu lassen, ist in dieser der Freizeit und dem guten Essen gewidmeten Location weit verbreitet.
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Markthalle Mercado Central de Abastos, Cádiz
Die alten Säulen in diesem traditionellen Bauwerk harmonieren tagsüber perfekt mit dem heutigen modernen Gourmet-Markt in seinen Arkaden. Der Mercado Central de Abastos ist derzeit angesagt, um in Cádiz vom späten Abend bis nach Mitternacht Tapas essen zu gehen. Über Holzkohle gegrilltes Fleisch, Meeresfrüchte, Fisch, vegane Kost, Sushi… Dieses sehenswerte Gebäude bietet nicht nur ein interessantes kulinarisches Angebot, sondern vermittelt auch ein Bild von der Wesensart der Einwohner von Cádiz.