Hausdächer in Pamplona

Hemingways „Fiesta“ in Navarra

Navarra

Pamplona und andere Orte, die den Reiseschriftsteller begeisterten


Ein Koffer, ein Buch und auf geht‘s durch diese Gassen, die wir zum ersten Mal betreten. Voller Bewunderung für diese unbekannte Vegetation. Den Duft des Neuen einatmen. Bei diesem Schauspiel mitfiebern, das wir noch nie selbst erlebt haben und das uns dennoch dank der Reiseliteratur vertraut vorkommt ... Nicht nur der Roman „Fiesta“ („The Sun Also Rises“) des berühmten Schriftstellers Ernest Hemingway (1899-1961), der in Pamplona spielt, zeigt die Bewunderung des Autors für Spanien. Seine Reisetagebücher berichten weiter von NavarraLa Rioja und dem Baskenland und sind eine lesenswerte Einladung, es ihm gleich zu tun und die dort beschriebenen Landschaften selbst zu entdecken.

Sanfermines-Fan

Am besten beschafft man sich ein Exemplar des Reisebuchs, das in jedem Fremdenverkehrsbüro in den drei Regionen, durch die diese literarische Reise verläuft, zu finden ist. Es enthält Zeichnungen und Zitate des Autors, Karten und Anekdoten, die zu den besten Wegen, Restaurants, Unterkünften und Landschaften führen. Navarra und die Feiern an San Fermín spielen eine besonders wichtige Rolle in den Reisebüchern Hemingways. Der amerikanische Nobelpreisträger war so begeistert von der Stierkampftradition, dass er nach seinem ersten Besuch in Pamplona 1923 noch neun weitere Male an diesem Volksfest teilnahm, das jedes Jahr Tausende von Reisenden aus aller Welt begrüßt. Die Route führt über alle Verweise auf den Schriftsteller und Journalisten in der Stadt. Zu den bekanntesten gehören die Bronzeskulptur in Originalgröße in der Themenecke im eleganten Café Iruña, das 8.000 kg schwere Denkmal aus Granit vor der Stierkampfarena oder das Zimmer Nummer 217 im Gran Hotel La Perla, in dem der Autor logierte, um das Stiertreiben von seinem Balkon in der Calle Estafeta sehen zu können. Weitere Verweise finden sich in den nahe gelegenen Ortschaften Burguete, Aribe, Lekunberri oder Yesa.

Die Hemingway-Ecke im Café Iruña, Pamplona

Spuren des Nobelpreisträgers in La Rioja

In einem weiteren Roman, „Gefährlicher Sommer“, beschreibt Ernest Hemingway die Landschaften der Rioja. Dort finden seine Besuche in der Sierra de la Demanda, Haro und Ollauri, Calahorra, der Rioja Baja und der Hauptstadt der Region, Logroño, Niederschlag. Als weiteres Volksfest kommt die Fiesta de San Mateo neben den hervorragenden Weinen der Gegend in der Prosa des Autors vor.Ein guter Ausgangspunkt, um sich der Intensität zu nähern, mit der Hemingway diese Region Spaniens genoss, findet sich in einem seiner berühmten Zitate: „Talent ist die Art, wie Sie Ihr Leben leben“. Darum gibt es in den Hemingway-Reisebüchern Platz für eigene Notizen zu den bereisten Orten. So kann sich jeder Reisende in der Beobachtungsgabe üben, die das brillante literarische Werk des Autors hervorgebracht hat und bei jeder Reise hilfreich ist, um in die besuchte Kultur einzutauchen.

Weinberge in La Rioja Alta

„Zu Tisch mit Hemingway“ im Baskenland

Um komplett in die spannenden Geschichten Hemingways einzutauchen, fehlen nur noch die gastronomischen Räume, in denen es sich der Pulitzer-Preisträger schmecken ließ. Dazu führt „Zu Tisch mit Hemingway“ über hundert Rezepte und 44 Restaurants im Baskenland, Navarra, Aragonien und La Rioja auf, die der Autor einst besuchte. Angeln im Bidasoa, die baskische Küste betrachten, in der Bucht La Concha baden oder sich in Donostia-San Sebastián entspannen; auch das gehörte zu den Vorlieben Hemingways.Eine seiner Lieblingssportarten, das Radfahren, konkret die Baskenland-Rundfahrt durch die drei Provinzen Bizkaia, Álava und Guipuzkoa, brachte ihn an zahlreiche Orte, darunter Zumaia, Zarautz und Bermeo. Er hat so viele Spuren in der Region hinterlassen, dass es Führungen wie die Kanala-Route mit Blick über den Meeresarm von Mundaka und das Biosphärenreservat Urdaibai oder themenzentrierte Landhäuser rund um den preisgekrönten Vertreter der zeitgenössischen Literatur des frühen 20. Jh. gibt.

Collage Gastronomie des Baskenlandes
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