Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada in La Rioja

Santo Domingo de la Calzada

La Rioja

Eine der am stärksten vom Jakobusweg geprägten Ortschaften der Rioja ist Santo Domingo de la Calzada. Ihr mittelalterliches Gassenwerk, welches zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt wurde, beherbergt ein wertvolles Erbe, unter welchem die Stadtmauern, die Kathedrale und das ehemalige Pilgerhospital hervorzuheben sind.

Die Gastronomie der Rioja und vor allem ihre berühmten Rioja-Weine stellen nur zwei der vielen Anreize der Region dar, wo man außerdem die Möglichkeit hat, die Wiege der spanischen Sprache sowie die Klöster Suso und Yuso in San Millán de la Cogolla kennenzulernen.

Zu Füssen des Gebirges Sierra de la Demanda und des Bergs Yuso gründete der Heilige Santo Domingo im Jahre 1044 diese Kleinstadt um jenen Pilgern Hilfestellung leisten zu können, die im frühen Mittelalter nach Santiago de Compostela reisten. Der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte Camino de Santiago(Jakobusweg) kurbelte die Wirtschaft und Kultur jener Gegenden, an welcher die Route vorbeiführte, an und stand in sehr engem Zusammenhang mit der Verbreitung von künstlerischen und kulturellen Strömungen. Die Pilger, die durch die Region Rioja reisten, ruhten sich für gewöhnlich im Hojuela-Wald zu Ufern des Oja aus. An jenem Ort errichtete Santo Domingo eine Brücke, eine Herberge, ein Hospital und eine Wallfahrtskapelle, welche den Ursprung der "Kleinstadt und Stadt" (ein von Alfonso XI. im Jahre 1334 verliehener Titel) verkörperten. Die Stadtmauern, welche sich schützend um das denkmalgeschützte mittelalterliche Gassenwerk erstrecken, hat diese Gemeinde Pedro I., dem Grausamen, zu verdanken. Die einstige Wallfahrtskirche wurde später zu einer dem Heiligen gewidmeten Kirche und schließlich zur Domkirche erhoben. Die Errichtung dieses auf der zentral gelegenen Plaza del Santo gelegenen Gotteshauses wurde im Jahre 1158 im gotischen Stil in Angriff genommen, weist jedoch auch Romanikelemente, wie das Portal und die Apsis, sowie andere Elemente im Barock- und Renaissancestil, wie ihren schlanken freistehenden Turm, auf.Im Innenbereich der Kathedrale verdient ein wunderschöner Hauptretabel im Platereskenstil sowie die Gruft mit der romanischen Bildnis des Heiligen besondere Erwähnung.Neben den Kapellen, dem Chor und dem Kreuzgang sticht unter den Räumlichkeiten auch ein Olymp ins Auge, welcher an ein wundersames Ereignis, welches sich in dieser Gegend zugetragen hat, erinnern soll. Das Sprichwort "Santo Domingo de la Calzada, cantó la gallina después de asada" ("da sang das Huhn nachdem es schon gebraten war") bezieht sich auf jenes Wunder, durch welches ein Hahn und eine Henne wieder auferlebten, um die Unschuld eines jungen Mannes zu beweisen, welcher ungerechtfertigt gehängt werden sollte und die Strafe überlebte. Gegenüber der Kathedrale erhebt sich das ehemalige Pilgerhospital, welches heute als staatliches Parador-Hotel dient. Der Originalbau aus dem 12. Jahrhundert wurde von Santo Domingo errichtet, um den Pilgern auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela Hilfestellung leisten zu können.Rund um die Plaza del Santo sehen wir ein harmonisches Zusammenspiel von Romanik-, Gotik-, Renaissance- und Barockelementen: die Häuser mit Wappensteinen in der Calle Mayor, das Rathaus und das San Francisco-Kloster stellen die interessantesten Exemplare dar. Sehenswert ist überdies auch die Casa del Santo, das Informationsbüro des Jakobuswegs. Hier erhält man Informationen aller Art über den weiteren Verlauf der Pilgerroute oder den Rückweg nach Logroño und Navarra.Gastronomie und UmgebungDie Ebro-Ufer versorgen die Gastronomie der Rioja reichlich mit Gemüse und Obst. Spargel, Paprika, Artischocken und andere Gemüsesorten stellen die Grundlage vieler Gerichte, wie der Kartoffeln auf Rioja-Art oder des Mischgemüses dar. Sehr bekannt sind zudem auch die auf Rebholz gegrillten Babylammkoteletts. Unter den Süßspeisen sollten die "fardelejos" (mit Ei-Mandelcreme gefüllter Blätterteig), das Marzipan (im Ofen gebackene Mandel-Zuckercreme) oder die Birnen in Weinsauce erwähnt werden. In dieser von Rebstöcken übersäten Gegend wird einer der geschätztesten Weine Spaniens, der Rioja - mit eigener Herkunftsbezeichnung - hergestellt. Weißweine, Roséweine und insbesondere Rotweine dienen als Vervollständigung und Abrundung dieser schmackhaften Gastronomie. Santo Domingo de la Calzada verkörpert einen herrlichen Ausgangspunkt für Ausflüge zu bedeutenden Orten der Provinz Rioja. Die "Weinhauptstadt" Haro ist zu Ufern des Ebro gelegen. Eine von Rebstöcken übersäte Ortschaft, in welcher jedes Jahr am 29. Juni die Weinschlacht stattfindet. In einigen der zahlreichen Weinkellereien werden an diesen Tagen Weinproben veranstaltet. In San Millán de la Cogolla treffen wir auf die Klöster Suso und Yuso, welche beide zum Weltkulturerbe erhoben worden sind. Da in diesen Klöstern die ersten schriftlichen Nachweise der spanischen Sprache gefunden wurden, ernannte man diesen Ort zum Anfangspunkt der Route der spanischen Sprache. Diese Route führt danach zum Kloster Santo Domingo de Silos (Burgos) und Städten, wie Valladolid, Salamanca, Ávila und Alcalá de Henares. In der Nähe von San Millán stoßen wir auf Berceo, die Wiege Gonzalo de Berceos, dem ersten Schriftsteller der spanischen Sprache. Zu Füssen des Gebirges Sierra de la Demanda befindet sich der Berg San Lorenzo (2.262 m), der Nationale Jagdgrund Ezcaray sowie der Wintersportort Valdezcaray. Das Freizeitangebot wird von Wanderrouten und Reitwegen durch die Gegend oder von einer Besichtigung der Ortschaft Nájera vervollständigt, welche im 11. Jahrhundert Sitz des Königshofs von Navarra war. König Sancho III. änderte den Verlauf des Jakobuswegs ab, um diesen an der Kleinstadt vorbeizuführen. Das Kloster Santa María la Real mit seinen Gotik- und Platereskenelementen verkörpert das wichtigste Denkmal Nájeras, dessen königlicher Pantheon über 30 Grüfte verschiedener Monarchen beherbergt.

Der Jakobsweg
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