Panoramablick auf Guadix (Granada, Andalusien)

Guadix

Granada

Im Landesinneren der Provinz Granada liegt Guadix, das als eine der ältesten menschlichen Siedlungen Spaniens gilt.

Der sehenswerte Altstadtkern versammelt bedeutende Kunstschätze, wobei die mittelalterliche maurische Festung Alcazaba, die Kathedrale und mehrere Gebäude im Mudéjarstil besonders bemerkenswert sind. Am typischsten für diesen Ort sind jedoch die Viertel mit den Höhlenwohnungen. Guadix ist eine Ortschaft mit eigener Prägung und bietet eine stark der maurischen Tradition verpflichtete Küche sowie tief verwurzelte Bräuche, etwa des beliebte Fest Cascamorras.

Der Landstrich Guadix y el Marquesado liegt strategisch günstig an einem natürlichen Durchlass, der die spanische Ostküste mit dem Guadalquivir-Tal verbindet. Schon seit prähistorischen Zeiten siedelten hier Menschen, was zahlreiche archäologische Funde der Gegend bestätigen, die aus der Zeit der Neandertaler, dem Spätpaläolithikum und der Eisenzeit stammen. Jahrhunderte später lebten hier Phönizier und Karthager und schließlich gründeten die Römer die bedeutende Kolonie Julia Gemella Acci. Die Stadt wird von der maurischen Festung Alcazaba dominiert, die unter Denkmalschutz steht. Von den Festungstürmen dieses im 11. Jahrhundert errichteten Bauwerks aus hat man einen unübertroffenen Blick auf die Stadt und ihre Umgebung. Im Schutz der Burg liegt die Altstadt, in der die Spuren der langen Jahrhunderte maurischer Herrschaft noch gut zu erkennen sind. Bemerkenswert ist die Kathedrale, ein wahres Juwel, das Elemente aus Gotik, Renaissance und Barock vereint. Sie wurde im 16. und 17. Jahrhundert an der Stelle einer alten Moschee errichtet. Im Inneren beherbergt sie bedeutende Kostbarkeiten, etwa die Sakristei, die ein Werk des Meisters Diego de Siloé ist, oder den großartigen Barockchor von Ruiz del Peral. In Guadix sind sehr viele Beispiele der Mudéjar-Architektur erhalten. Eines der bemerkenswertesten ist die Santiago-Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Neben der herrlichen Fassade im Platereskenstil erhebt sich ein schlanker Mudéjar-Turm, während es im Kircheninneren eine wertvolle Mudéjar-Holzdecke gibt. Auch andere Kirchen des Orts verfügen über solche Holzdecken, etwa San Francisco oder Santo Domingo. Auch kann man einige Adelshäuser und andere bemerkenswerte Gebäude sehen, beispielsweise den Palast des Marquis von Villalegre, den Peñaflor-Palast oder das Bürgerhospital. Doch die Einmaligkeit von Guadix hat ihre Ursache in den typischen Vierteln wie Las Ermitas oder Las Cuevas. Hier kann man zahlreiche Beispiele der Wohnhöhlen sehen, originelle Gebäude, die in die Erde gegraben wurden. Ein paar der berühmtesten Höhlen sind Ermita Nueva, Cueva del Padre Poveda und die Höhle des Museums für volkstümliche Kunst und Bräuche, in der eine interessante Sammlung lokaler Kunsthandwerksobjekte ausgestellt ist. Die Aussichtspunkte La Magdalena, Cuatro Veredas und San Fandila bieten einen Blick auf die unglaubliche Landschaft der Provinz Granada.

Feste und Küche

In der Straße Calle de San Miguel befindet sich das Denkmal für den Cascamorras, das zu Ehren des Protagonisten eines der beliebtesten Feste des Orts errichtet wurde. Alljährlich am 9. September wird diese bunt gekleidete Person von den Ortsbewohnern gegängelt und verfolgt, nachdem sie erfolglos versuchte, das Bildnis der Jungfrau Maria zurückzubekommen, das sich im Nachbarort Baza befindet. Weitere Termine im Festtagskalender von Guadix sind das Patronatsfest zu Ehren des hl. Torcuato am 15. Mai und die Feria, die Ende August/Anfang September stattfindet. Ein weiterer Reiz von Guadix ist seine Gastronomie, die über sehr eigenständige und oft in der maurischen Tradition der Gegend verwurzelte Rezepte verfügt. Typisch sind Gachas (Mehlbrei), Migas (in Öl und Knoblauch gebratene Brotkrume mit Schweinefleisch), und andere Gerichte wie Perdices en Escabeche (mariniertes Rebhuhn), Conejo al Ajillo (Kaninchen mit Knoblauch) oder Patatas a lo Pobre (Kartoffelgericht). Zum Dessert gibt es nichts Besseres als die typischen Süßspeisen wie Tocinillo de Cielo (aus Eigelb und Sirup), Arroz con Leche (Milchreis) oder Natillas de Huevo (Cremedessert). Die andalusischen Weine mit den D.O. (Herkunftsbezeichnungen) Málaga, Condado de Huelva, Montilla-Moriles oder Jerez-Sherry und Manzanilla de Sanlúcar de Barrameda sind perfekte Begleiter für diese leckeren Gerichte. Ganz in der Nähe von Guadix befinden sich andere interessante Ortschaften. Baza, wo die Dame von Baza gefunden wurde, kündet von der alten iberischen Kultur. Sein maurisches und jüdisches Erbe sind die Reste der Stadtmauer, der Festung, der Bäder und des Judenviertels. Auch kann man die Provinzhauptstadt Granada besuchen. Alhambra, Generalife und Albaicín-Viertel, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden, sind nur ein paar der Sehenswürdigkeiten dieser Stadt. Die Möglichkeiten, die das Landesinnere der Provinz bietet, sind unzählig. Der Nationalpark Sierra Nevada ist das südlichste Hochgebirge Europas und verfügt über einen außergewöhnlichen landschaftlichen und biologischen Reichtum. In der Nähe befindet sich außerdem die Skistation Pradollano. Neben dem Nationalpark Sierra Nevada lässt sich der Landschaftsreichtum der Provinz Granada auch in den Parks Sierra de Castril,Sierra de Baza, Sierra de Huétor und Sierra de Tejada erleben.

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