Ausstellung: Chagall. Ein Schrei nach Freiheit

Der weißrussische Maler Marc Chagall, ein nicht einzuordnender Meister der Avantgarde, war ein privilegierter und zugleich traumatisierter Zeuge des konvulsivischen 20. Jahrhunderts. Anhand von mehr als 160 Gemälden und fast einhundert Dokumenten, darunter viele bisher unveröffentlichte, zeichnet die Ausstellung den historischen Weg des Malers durch seine Kunst nach und verdeutlicht zugleich sein entschiedenes Eintreten für Gleichheit, Toleranz und Menschenrechte.

Die Ausstellung wurde ermöglicht durch die Zusammenarbeit der Stiftung Mapfre mit zwei französischen Museen (La Piscine - Musée d'Art et d'Industrie André Diligent in Roubaix und Musée national Marc Chagall in Nizza). Sie nähert sich Chagall erstmals aus der Perspektive seines bedingungslosen Idealismus, seines Wunsches nach universellem Frieden und den daraus resultierenden gesellschaftspolitischen Implikationen.Der engagierte Künstler verzichtete nie auf die figurative Darstellung, sondern vermischte das Reale mit dem Imaginären. Seine malerischen Eigenheiten waren zugleich das Sprachrohr für die intensive Karriere eines in Weißrussland (heute Belarus) geborenen Mannes jüdischer Abstammung, der zunächst eng mit der Revolution verbunden war. Kunst und Leben führten ihn jedoch nach Paris und später ins Exil in die Vereinigten Staaten, die sein Werk stark prägten, wie diese Ausstellung zeigt.